Pelzige Parallelwelten
Einige Male hat sie es schon geschafft, sich neugierig und frech mit auf das ein oder andere Foto unserer blog-Beiträge zu schummeln, ist sie doch die Namensgeberin unseres Blogs – Lilo.
Als neugierigste und zutraulichste unter fünf Katzengeschwistern, hat sie vom ersten Augenblick an unsere Herzen im Sturm erobert. Keinen Moment unsicher oder ängstlich gab es bei ihrem Einzug nicht den geringsten Zweifel, wer zukünftig bei uns im Haus das Sagen hat. Anfangs mit unschuldigen blauen Augen, durften wir sie während ihrer Baby- und Flegeljahre, später dann durch ihre trotzige Katzenpupertät, bis hin zu ihrem jetzigen Erwachsenenalter begleiten.
Und doch lebt sie, wie in einer Parallelwelt, in ihrer ganz eigenen Katzenwelt. So wie sie sich schon am ersten Tag heimlich aus dem Haus schlich, um ihre neue Umgebung zu erkunden, ging sie auch später ihre ganz persönlichen Katzenwege, am Tag oder auch nachts, besonders gerne in lauschigen Sommernächten, wenn es sich bei noch warmen Temperaturen angenehm durch die Gegend streifen lässt.
Zurück kam sie immer, ob verletzt, mit anschließender Fahrt zum Tierarzt, oder erst nach Tagen, als sie unfreiwillig in einem Schuppen eingeschlossen war. Sie kennt ihr Zuhause, ihren Zufluchtsort, mit dem immer gut gefüllten Napf und all den warmen, weichen Plätzen zum Schlafen. Was sie wohl erlebt, wenn sie oft über Stunden unterwegs ist, denke ich mir. Ob sie sich vielleicht mit anderen Katzen trifft, oder doch lieber alleine ihre Kreise zieht. Jetzt im Winter bleibt unsere Lilo gerne bei uns im Haus. Sieht sich ihr Revier lieber vom Fensterbrett aus an, als durch nassen, kalten Schnee zu stapfen. Sie genießt die Wärme des Kachelofens und verbringt die kalten Tage und Nächte meist schlafend und dann doch plötzlich wieder hellwach, sobald ein Geräusch sie interessiert.
Jetzt sitzt sie auf ihrem Lieblingsplatz und beobachtet mich, mit ihren lieben Katzenaugen. Ahnt sie, dass es gerade um sie geht? Spürt sie, dass ich von ihrem Leben erzähle. Sie sieht mich an und ich kann ihren Blick nicht deuten, lächelt sie über meinen Wunsch, ihr geheimes Leben zu erkunden, ihre ganz persönliche Parallelwelt. Sie blinzelt mit zu. Wir werden Katzen wohl nie ergründen, sie sind, jede für sich, kleine Persönlichkeiten mit all ihren Geheimnissen. Vielleicht gerade deshalb lieben wir sie so.
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