Von Ruhe, Achtsamkeit und einer guten Tasse Tee
Im englischsprachigen Raum scheint es, als gäbe es kein noch so großes Problem das nicht durch eine gute Tasse Tee wieder ins Reine gebracht werden kann. Tee in allen Lebenslagen. Die Briten lieben ihren Tee und genießen ihre Teestunde mit gebührendem Respekt. Ihnen ist es zu verdanken, dass Tee bereits vor Jahrhunderten, von China herkommend, Einzug in Europa halten konnte.
Die Japaner, die ebenso den Tee von den Chinesen übernommen haben, bereiten ihren Tee in eigenen Teezeremonien zu, bei denen der Mensch zu Ruhe und Achtsamkeit zurückfinden soll. Teetrinken in Perfektion, als Teil der Kultur. Bei uns im Stiftland hat es der Tee noch etwas schwer, als Kulturgut angesehen zu werden. Zumeist habe ich es hier nur mit handelsüblichen Teebeuteln zu tun. Wer allerdings seinen Tee richtig genießen möchte, hat zwar anfänglich die Qual der Wahl aus dem schier unüberschaubaren Angebot der unterschiedlichsten Teesorten seinen Lieblingstee zu finden, aber es lohnt sich. Lose angebotener Tee kann abgemessen entweder im Teefilter oder bestmöglich lose aufgebrüht werden. Die Temperatur des Wassers richtet sich dabei nach der jeweiligen Teesorte. Grüner und weißer Tee 80°C, alle anderen Sorten mit 100°C heißem Wasser. Genauso verhält es sich mit der Ziehzeit des Tees. Je schonender die Verarbeitung der gewählten Teesorte, desto kürzer die Ziehdauer. Bei feinen, grünen und weißen Teesorten genügt teilweise nur eine Minute, um das Aroma des Tees zu entfalten, während schwarzer Tee bei mir 2 Minuten zieht – lang genug, um die Aromen zu lösen aber kurz genug, um erst gar keinen bitteren Geschmack aufkommen zu lassen. Kräutertees benötigen zwischen 7 und 10 Minuten und loser Früchtetee circa zu 25 Minuten bis zum gewünschten Trinkgenuss. Den Tee anschließend abseihen und bestmöglich ungesüßt in Ruhe genießen. Mit ein klein wenig Achtsamkeit wird er langsam auch bei mir zu einer ernstzunehmenden Konkurrenz für meinen geliebten Kaffee.
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