Der Reiz alter Häuser
Wir kennen uns nun schon seit vielen Jahren, das alte Haus und ich und da ich es nur in größeren, unregelmäßigen Abständen sehe, werden mir seine Veränderungen immer ganz besonders bewusst.
Lange Jahre war das Haus unbewohnt. Leere Fenster wie dunkle, leblose Augen. Der Putz, der sich langsam und unaufhaltsam löst und das Mauerwerk freilegt. Die graue Farbe, die die Fassade trostlos und unscheinbar erscheinen lässt, stetig dem Verfall ausgeliefert.
Und dann, ganz überraschend, stehen Baumaschinen vor meinem Haus. Gerüste werden errichtet und Handwerker gehen ein und aus. Das Haus erwacht langsam wieder zu neuem Leben.
Nach langen Monaten treffen wir jetzt wieder aufeinander, das alte Haus und ich, und wüsste ich es nicht, hätte ich es beinahe nicht mehr erkannt, so schön ist es geworden, so herrschaftlich in seinem früheren Glanz. Eine vergangene Epoche ist wieder zum Leben erwacht.
Die
Wohnungen sind bereits vermietet und doch darf ich, dank eines netten Anwohners,
das Haus betreten und die imposante Eingangshalle in ihrer neuen Pracht bewundern.
Die Malereien, Marmortreppen, Geländer und Fliesen, jedes noch so kleine Detail
wurde liebevoll restauriert und wiederhergestellt und entführt mich auf Schritt
und Tritt in die Vergangenheit.
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