"Dunkelheit deckt die Erde - Klarheit strahlt von oben"

Dieses Zitat stammt von einem der berühmtesten deutschen Maler der Romantik - Casper David Friedrich. Im 19. Jhd. in Greifswald geboren und aufgewachsen, zur damaligen Zeit eine bedeutende Hansestadt unter der Herrschaft Schwedens, fasziniert ihn in jungen Jahren das Dunkle, Melancholische seiner Umgebung. Die Ruine einer ehemaligen Zistercienserinnenabtei bietet ihm die Kulisse für seine ersten Gemälde. Eine Beerdigung am Abend als Zeichen für die Endlichkeit, die Sterblichkeit, die Wurzeln seiner Herkunft und immer ist er auf der Suche nach den Spuren der Vergangenheit. 


Als Erwachsenen zieht es Friedrich nach Rügen. Er ist der erste Künstler der diese Landschaft sucht und in seinen Bildern findet - der Mönch am Meer. Das dunkle Meer und der dunkle Himmel, fast übergangslos, wäre da nicht der helle Streifen am Himmel wie ein Hoffnungsschimmer. Während seine Künstlerkollegen Italien als Inspirationsquelle bereisen, wählt Friedrich das Kalte und Dunkle des Nordens für seine Werke. Nach diesem doch sehr einsamen Leben auf der damals noch eher unbekannten Insel in der Ostsee, sucht er doch wieder den Kontakt zu anderen Künstlern und wählt Dresden als seinen neuen Lebens- und Schaffensort. Und wieder ist es die Nacht, in der er lange Spaziergänge an der Elbe unternimmt, unter einem dunklen Himmel entlang des Flusses.


Friedrich genießt die Kunst, genießt die kulturelle Umgebung mit herrlichen Bauwerken und Kunstausstellungen. Und während gleichgesinnte Kunstschaffende noch immer Italien als Kulisse ihrer Werke wählen, zieht Casper David Friedrich wieder in die Einsamkeit. Nicht das Helle, Sonnige und Leuchtende inspiriert ihn. Er wählt die Einsamkeit in der sächsischen Schweiz. Skurrile Felsformationen und die waldreiche Landschaft begleiten sein Leben im Alter. In dieser Zeit entsteht sein wohl bedeutendstes Gemälde - der Wanderer über dem Nebelmeer. Und wieder steht die Hauptfigur mit dem Rücken zu uns und lässt uns mit ihr in die Ferne schauen. Den Blick in die Landschaft, die Natur, die Stille genießen, Ruhe finden. 

Casper David Friedrich stirbt im Alter von 61 Jahren.


Ein wenig erinnert mich ein spontanes Foto, aufgenommen an einem der vielen oberbayrischen Seen an ein Gemälde von Casper David Friedrich. Der dunkle See, die in die Dunkelheit gehüllten Felsen, dramatische Wolken eines aufziehenden Gewitters, im Vodergrund ein Mann mit dem Rücken zu uns gewandt, den Blick auf dieses wunderbare Naturschauspiel gerichtet. Kein Gemälde nur ein Handy-Schnappschuss am Rande eines Fests und doch ein Dankeschön an einen wunderbaren Künstler der Romantik, der uns diese Motive schon vor Jahrhunderten geschenkt hat.



Kommentare

Beliebte Posts