Ohnegleichen – „C'est sans pareil...“
Dieser spontane Ausruf entfuhr einer jungen Frau beim Anblick des von Kurfürstin Wilhelmine in Auftrag gegebenen Felsengartens inmitten eines zwischen Bayreuth und Bamberg gelegenen Buchenwaldes. Sanspareil wurde daher auch als Name dieser barocken Kulisse gewählt.
Natürliche und künstlich errichtete Felsformationen bildeten im wahrsten Sinne des Wortes die Kulisse für die künstlerische Darstellung eines zur damaligen Zeit bedeutenden Romans. Wie wichtig dieser Roman über die Suche des Sohnes nach seinem berühmten Vater Odysseus zu barocken Zeiten war und welche Bedeutung er für die Kurfürstin selbst hatte, lässt sich heute nur erahnen, wenn sie hierfür eigens diesen Felsengarten errichten ließ.
Denn inmitten hoher Bäume, Felsformationen aus Sandstein, dunklen Steingrotten und einer als Ruine gestalteten Naturbühne wurden hier die einzelnen Kapitel dieses Romans für die höfische Gesellschaft schauspielerisch dargestellt. Auch für Feste der adeligen Gäste wurde der Lustgarten gewählt. Und so stelle ich mir den Felsengarten von Laternen beleuchtet und von Lachen erfüllt in warmen Sommernächten vor.
„Die Natur selbst war die Baumeisterin“ schrieb Wilhelmine ihrem Bruder in einem Brief und drückt damit ihre Liebe zur Natur und ihrer fränkischen Heimat aus. Ohnegleichen – auch heute noch.
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