Da Niklas kummt
Alleine dieser Satz löste in früherer Zeit bei den Kindern schon Angst und Schrecken aus. Galt doch die Angst dem allwissenden Nikolaus, der über alle kleinen und großen Sünden des vergangenen Jahres aufs Beste informiert zu sein schien, und natürlich dem Krampus der als finsterer Begleiter durch sein furchterregendes Aussehen und seinen Schlägen mit der Rute schmerzhaft in Erinnerung blieb. Die dann vom Nikolaus überreichten Säckchen gefüllt mit wenigen Plätzchen, Nüssen und Äpfeln konnten dann sicher nicht alle Tränen wieder trocknen. Rau ging es zu am Nikolausabend und so wurden auch mitunter Streitigkeiten unter Erwachsenen an diesem Abend ausgetragen. Im Schutz der Verkleidung und der Dunkelheit gab es so manche Prügelei nicht selten mit Todesopfern. Dunkel und derb war der Nikolausabend einst im Stiftland, ganz anders als in heutigen Zeiten.
Die Niklaskirche im Wald zwischen Altmugl und Mähring gelegen hat viele dunkle Jahrhunderte überstanden. Als ehemaliger Teil einer Probstei blieb die kleine Kapelle nach dem Einfall der Hussiten und dem Auslöschen seiner Bewohner durch die Pest einsam erhalten. Vom Kloster Waldsassen im 17. Jahrhundert wieder vollständig errichtet, trotze sie Blitzeinschlägen und Kriegen und wird nun von der Gemeinde Mähring regelmäßig renoviert und gepflegt.
Wie viele Kinder an den heiligen Nikolaus in der kleinen Kirche schon ihre Wünsche gerichtet haben bleibt uns verborgen. Denn für uns schweigt der Niklas und hütet die Geheimnisse der Kinder. So still wir der Winterwald um diesen geschichtsträchtigen Ort.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen