Moor im November

 

Tote Birkenstämme

wachsen aus leblosem Wasser

wie bleichende Knochen.

Verlorenen Seelen gleich

steigen Nebel

aus dunkler Erde auf.

Verschlingen die Sonne.

Bleich entfärbte Gräser

trauern. Tränken mit

tropfenden Tränen den Grund.

Zeit hält inne, erstarrt.

Leblose Stille erfüllt weiten Raum.

Nebel verschluckt die Grenze

zwischen Himmel und Erde.

Ewigkeit breitet sich aus.

Alke Bolte, 2010



Als ich zum ersten Mal das Gedicht hörte, musste ich sofort an das Moorgebiet kurz vor Selb denken. Schon immer hat mich diese Moorlandschaft besonders fasziniert. Es ist schon ein ganz eigenartiges Gefühl, je weiter ich mich zu Fuß nähere. Der immer stärker durchfeuchtete und unter den Füßen schwankende Boden, die Unsicherheit bei jedem Schritt, die Angst plötzlich den Boden unter den Füßen zu verlieren…



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