Von mittelalterlichen Businessplänen und modernem klösterlichen Management


Die Geschichte des Stiftlands beruht auf dem Kloster Waldsassen. Aufzeichnungen geben das Jahr 1133 als Gründungsjahr durch Zisterziensermönche an. Was dann im Anschluss, ausgehend von Waldsassen erreicht wurde, liest sich wie ein moderner Businessplan.


Durch gezielte politische und wirtschaftliche Geschicke wurde es dem Kloster möglich Landkäufe zu tätigen und so den Klosterbesitz nach und nach zu erweitern. Schenkungen adeliger Damen und Herren trugen sicherlich ihren Teil dazu bei.
War die Gegend bis dahin nur spärlich besiedelt, wurde so die Basis für die Neuansiedelung geschaffen - maßgeblich unterstützt durch Handelswege, die im Mittelalter mehr und mehr an Bedeutung gewannen.


Zeugen dieser klösterlichen Glanzzeit finde ich im gesamten Stiftland. Die "Tirschenreuther Teichpfanne" mit ihren "1000 Teichen", die in ihrer damaligen Funktion auch heute noch bewirtschaftet werden. Barocke Bauwerke, von großen Baumeistern geschaffen, begleiten hier die Menschen seit Jahrhunderten.

Und doch bedurfte es modernem Management, all die, nach der Säkularisation, noch im Klosterbesitz befindlichen Gebäude, in ihrer Form zu erhalten.


So wurde in den letzten Jahren das Kloster, die Klosterkirche und die dazugehörige Schule von Grund auf saniert und modernisiert. Die ehemalige Klostergärtnerei in einen Naturgarten mit Kultur- und Begegnungsstätte umgewandelt.


Ebenso beeindruckend ist das neue Gästehaus „St. Joseph", das aus der ehemaligen Klostergaststätte auf- und ausgebaut wurde. Mit beeindruckender Architektur wurde hier ein Gebäude mit Gästezimmern, Restaurant und Klosterladen geschaffen, das sich mühelos in den bestehenden Gebäudekomplex einfügt. Jüngstes Projekt ist das Haus „St. Gertrud". Aus den ältesten, seit Jahrzehnten baufälligen Bauwerken des Klosters, entstanden hier Gebäude, die sowohl als Wohnungen und Praxisräume, als auch als Unterkünfte für junge Menschen mit Handicap genutzt werden.

Es ist für mich immer wieder ein besonderes Erlebnis im Innenhof des Klosters zu sitzen und die so geschichtsträchtigen Mauern bei gutem Essen zu bewundern.



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