Von klösterlichen Sommersitzen – der Fischhof in Tirschenreuth

Und wieder waren es die Äbte aus dem Kloster Waldsassen, die mithilfe ihrer Baumeister und ihres klösterlichen Vermögens auf den Mauern eines aus dem 12. Jahrhundert stammendes Gebäudes, bewohnt vom damaligen Tirschenreuther Präfekten, ein Ökonomiegebäude, eine sogenannte Grangie errichten ließen. Sicherlich lag es auch an der besonderen idyllischen Lage dieses großen landwirtschaftlichen Anwesens, auf einer kleinen Insel im vorderen Stadtteich gelegen, die die Äbte bewog dieses auch als Sommersitz zu nutzen.


 Klösterliche Kutschen der Äbte mit ihrem Gefolge rollten nun über die erst hölzerne, später dann steinerne Brücke auf ihrem Weg in die Sommerfrische. Nachdem das gesamte klösterliche Gut dann später an die Wittelsbacher fiel, wurde dieses dann durch die Säkularisation und der damit verbundenen Rückgabe an den Staat ab dem 19. Jahrhundert als Sitz des Königlich-Bayerischen Landgerichts genutzt. Noch heute befindet sich in diesem Gebäude das ansässige Amtsgericht.











Eine besondere Form der Renaissance erlebte der Fischhof durch die in Tirschenreuth stattfindende Landesgartenschau 2013. Im Zuge dieser Gartenschau wurde das gesamte Fischhof-Areal zu neuem Leben erweckt. Der zum damaligen Zeitpunkt trockengelegte, ehemalige Stadtteich wurde wieder geflutet und so überspannt die große steinerne Brücke, wie zu Zeiten der Waldsassener Äbte, wieder fischreiches Gewässer.






Ein Rundgang um das Fischhofgebäude zeigt im rückwertigen Gartenbereich einen kleinen sehenswerten Skulpturenpark eines deutsch-tschechischen Künstlerprojekts.


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