Stiftländer Wintermärchen
Pünktlich zum Weihnachtsfest kommt der langersehnte Schnee und mein Stiftland verwandelt sich in ein Wintermärchen.
Nichts hält mich mehr im Haus und ich will sie sehen, riechen, spüren – die weiße Pracht, die die Landschaft von einem Moment auf den anderen verwandelt, verzaubert, unter ihrer weißen Decke versinken und wie einer Winterruhe gleich innehalten und verharren lässt.
Mein Weg führt nach
Bärnau. Steinbergkirche und der Ort der Begegnung locken mich schon lange und
so wollte ich beide Orte im Winter bei Schnee und eisigem Ostwind kennenlernen.
Heute ist dieser Tag.
Die wunderschöne Allee mit ihren Kreuzwegstationen und verschneiten Bäumen öffnet sich zur Steinbergkirche hin und der Ausblick auf die kleine Kirche mit der steinernen Fassade von Bäumen umgeben wirkt auf mich freundlich und einladend.
Langsam gehe ich an steinernen Zeugen der Geschichte vorbei in den Wald in Richtung des Ortes der Begegnung. Kaum aus dem verschneiten Winterwald heraus, bekomme ich den strengen Ostwind zu spüren. Die weite Landschaft ist von hier aus atemberaubend schön. Verschneite Felder, Ortschaften unter Schnee und in der Weite Fichtelgebirge und Steinwald, teilweise unter Wolken, teilweise von einer schwachen Wintersonne beschienen.
Der Ort der Begegnung. Eine Darstellung der jahrhundertelangen Beziehungen beider Länder. Mit vielen Licht- aber auch Schattenseiten stellt die Kapelle diese Aspekte in den Vordergrund. Wie sich auch die Beziehung der aneinandergrenzenden Länder immer wieder wandelt und verändert, geht auch am Ort der Begegnung die Zeit nicht spurlos vorüber.
Hier und da wachsen Flechten, als wollen sie wie
Pflaster vergangenes Unglück verdecken. Das Holz arbeitet und vereinzelt lösen
sich die eingefassten Glasscheiben, bieten nun einen klaren Blick auf das
Dahinterliegende, ermöglichen eine andere Sichtweise auf Dinge, die sich über die
Jahre zunächst kaum verändert zu haben scheinen. Die Landschaft bleibt unverändert
es ändern sich die Menschen…
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